Freitag, 5. April 2019

Bei den sympathischen Matetrinkern gegenüber

Tercero país: Uruguay
Montevideo 16.-18.03. + 22.-28.03.2019


Schon mancher hat sich den Traum erfüllt, den Rio de la Plata von Buenos Aires nach Montevideo zu überqueren. So auch wir, und die Erwartungen waren groß. Leider verschaffte uns der schnelle Katamaran nicht die Möglichkeit, an Deck des Schiffes der Silhouette der uruguayischen Hauptstadt näher zu kommen. So blieb bloß der Blick aus dem Panoramafenster und noch dazu bei bedecktem Himmel und Gegenlicht. Doch wie ein portugiesische Seefahrer der Legende nach "Monte vi eu", sahen auch wir zuerst den Berg. Eben: "Monte video". Die zwei Wochen Uruguay hatten wir so geplant, dass wir uns 2 Tage erstmal einen Überblick von und in Montevideo verschaffen, uns dann 4 Tage an der Atlantikküste in einem kleinen Ort Ruhe und Erholung gönnen vom dreiwöchigen Großstadtgetümmel und dann wieder in die Hauptstadt zurückkehren.



Nach dem ersten größeren Rundgang und der tags darauffolgenden Radtour durch die Altstadt, an der Rampla längs, und durch andere Stadtviertel kamen wir zur Erkenntnis, dass uns Monte durch die dem Verfall nahestehenden Häuser sehr an Havanna erinnert. (Von der Lage her sowieso) Leider schaut es in manchen Ecken und Straßen so heruntergekommen aus, dass man nicht einmal mehr vom morbiden Charme sprechen kann, sondern vom langsamen Dahinsiechen. Doch finden sich in dem Fassadenmix der Stadt auch sehr schöne Beispiele an wunderbarer Architektur aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und der glorreichen Epoche von Montevideo  




























Und immer wieder ist viel alternatives, touristisches und kulinarisches Leben geboten und zu spüren:

Man entdeckt wieder viel Straßenkunst in Form von Wandbemalungen, Leute tanzen Tango auf der Straße und  in den sogenannten Parillas wird sehr gutes Assado angeboten. Nichts für Vegetarier! Und natürlich auch bei einem Fußballspiel, das wir uns in diesem Fußball verrückten Land nicht entgehen lassen wollten. 
















Und was fällt einem sofort noch auf, sowohl auf der Straße, den Plätzen und sogar im Stadion? Viele Menschen mit 'ner Thermoskanne unterm Arm und einem Gefäß in der Hand, aus dem die mit Hilfe eines metallenen Röhrchens ihre Mate trinken. Sehr entspannt übrigens! Spielberichte: http://blog.rennen-graetschen-grasfressen.de/fuesse-stillhalten-und-mate-trinken/




La Paloma 18.-22.03.2019

Dann verließen wir Monte vorerst und fuhren ans Meer in den wohlklingenden Ort La Paloma. Die Bade - und Urlaubssaison war zu Ende, und so hatten wir viel Platz am Strand und keinen Verkehrslärm in den Straßen. Es war einfach nur ruhig in und um unserem kleinen "Häuschen", ein Anbau eines Hauses, das einem sehr sympathischen Vermieter gehörte. Wir genossen den Wind, die Sonne, die Ruhe und unser kleines Zuhause und fühlten uns Dank einiger Reetgedeckter Häuser und des sich anbahnenden Herbstes wie an der Nordsee. 

















Wir unternahmen einen Ausflug zu einem ebenfalls am Meer gelegen ehemaligen Fischerdorf Cabo Polonio, das von Alternativen und Geschäftsleuten entdeckt wurde. Ganze 8 Kilometer sind wir vom Busterminal durch und über Dünen zu dem Ort, der (angeblich) noch nicht an's Stromnetz und Internet angeschlossen ist, gelaufen. Aber man zahlt sein Bier mit Visa, wofür man in vielen Lokalen 18% Rabatt erhält. Zurück zum Busterminal fuhren wir mit einem Off-Road-Truck.















Montevideo 22.-28.03.2019

Nach 4 Tagen Seeluft ging's wieder zurück nach Montevideo für 6 Tage, in denen wir die Stadt und ihr Angebot an Sehenswürdigkeiten und an Kulinarischen, wie sportlichen Ereignissen näher betrachten wollen. Diesmal wohnten wir für im feineren Stadtteil Puntas Carretas, nahe der Playa Pucitos mit vielen Baumalleen und einigen sehenswerten Villen. Auch das Geschäfts- Kneipen- und Restaurant Angebot in diesem Viertel ersparte uns den Weg in die Altstadt. Zu Fuß streiften wir durch das Viertel oder an der Strandpromenade längs und entdeckten dabei eine deutsche Bäckerei mit Brezeln und Roggenbrot, aber auch eine gute panaderia uruguaya mit leckeren medialunas (Croissants). 









Wir besuchten das museo del fútbol, den mercato agricolá und besichtigten das Parlamentsgebäude und andere Gegenden der Stadt. 

















Mit dem Rad unternahmen wir eine Stadionhoppingtour und kamen so auch in nicht so angesagte Stadtteile, wie Cerro auf der dem Hafen gegenüber liegenden Seite. Stadionbericht: 
http://blog.rennen-graetschen-grasfressen.de/estadios-por-la-eternidad/



Mit Entsetzen entdeckten wir bei der Fahrt an der Hafenbucht entlang einen 500m langen Strandstreifen voller Plastikmüll! Ohne Worte!! 





Zum Schluss gönnten wir uns noch einen Blick vom höchsten Gebäude der Stadt, dem Torre de Antel und vom kleinen Leuchtturm an unserem Strandabschnitt. Natürliche durften auch diesmal zwei Besonderheiten nicht fehlen: In einer Parilla Asado essen und Fußballspiele besuchen! 









Colonia del Sacramento 28.03.-01-04.2019

Nach insgesamt 8 intensiven Tagen in Montevideo fuhren wir zu unserer dritten Station in Uruguay, nach Colonia del Sacramento einer alten Kolonialstadt am Rio de la Plata. Wir werden Montevideo vor allem der hilfsbereiten und überaus freundlichen Menschen wegen und der vielen kleinen Stadien in guter Erinnerung behalten.



Colonia del Sacramento könnte man auch als das Rothenburg von Uruguay bezeichnen, so wie hier die Touristen durch die mit uralten Kopfsteinpflastern versehenen und von riesigen Platanen gesäumten Straßen der Altstadt schlendern. Die Restaurants, Cafés und Kneipen sind preislich voll auf die vielen Tages- oder Wochenendbesucher eingestellt. Doch Colonia hat einen ganz entscheidenden Unterschied zu Rothenburg: Es gibt schöne Strände am breitesten Fluss der Welt und jetzt zur Nachsaison tummeln sich dort nur sehr wenige, obwohl das Wasser noch Badetemperatur hat. Und: es spielt hier mit Plaza Colonia eine Mannschaft in der Primera Division guten Fußball.















































So genossen wir hier bei schönsten Frühherbstwetter 4 entspannte Tage in den alten Gemäuern, am Strand und bei einem Fußballspiel. Vom Leuchtturm und von der Promenade am Wasser konnte man die Silhouette des fast 50km entfernten Buenos Aires erahnen, wohin wir nach 16 Tagen in dem sehr sympathischen kleinen Land zurückkehrten.

Muchos Saludos!
Vuestros dos viajeros del mundo

Tom y Jenny



Anbei nachträglich die Links zu den ausführlichen Spielberichte aus Chile und Argentinien:

Palestino Santiago vs Deportivo Independiente Medellin – 
Universidad de Chile vs FBC Melgar –
Union Española vs Colo Colo –
Argentinien



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