Vom Fjordland führte uns die "Southern Senic Route"
nach ganz unten an den vermeintlich südlichsten Punkt des Festlandes von
Neuseeland. Über Riverton, dem Rivieraort, nach Invercargill, einer touristisch
vernachlässigten Stadt wie Schweinfurt, gelangten wir nach Bluff. Hier ging's
nicht mehr weiter und der Südpol liegt 4800 km entfernt.
Eigentlich befinden
wir uns spiegelverkehrt auf der Höhe von Rimini, doch die Temperaturen im
Sommer hier sind eher nordisch. Die kalte Luft kommt vom Süden direkt vom Pol,
da keine Landmasse mehr dazwischen liegt. So begann die zweite Woche mit einem
Temperatursturz von 26° auf 11°!! Weiter ging's von Invercargill, wo, wie fast in
jeder Stadt, um 18:00 spätestens alles dicht machte, an der wunderschönen
Südost Küste (den sog. Catlins) entlang nach Dunedin. Immer wieder machten wir
einen Fotostopp an den vielen landschaftlichen Hotspots, wie am eigentlichen
südlichsten Punkt dem Slope Point, einer Yellow Eyed Pinguine Bay (leider sahen
wir keine), einem Wasserfall und dem Nugget Point.
In Dunedin ließen wir den Camper mal einen Tag stehen und
gönnten uns nach soviel Natur mal wieder einen Städtetag mit Shopping und
Brauereien besuchen! Das Wetter passte dazu.
Vom hügeligen, mit steilen Straßen versehenen Dunedin
ging's weiter auf dem State Highway immer an der Ostküste längs nach Norden.
Kurzer Stopp bei den am Strand herumliegenden Moeraki Boulders (steinerne
"Fußbälle") und Übernachtung in der "Whitestone City"
Oamaru, deren cremefarbene Sandsteingebäute aus der Goldgräberzeit als
komplette Stadt erhalten sind.
Hauptattraktion sind aber die kleinsten Pinguine, die blue
penguins, die allabendlich nach Sonnenuntergang vom Strand und Hafen über die
Straße zu ihren Nestern watscheln. Ihretwegen hat das geschäftstüchtige Visitor
Center zwei Tribünen gebaut, wo man für 35 Dollar den walk of penguins
bestaunen kann. Abkassiert werden dadurch mal wieder die alles bereitwillig
bezahlenden Touristengruppen aus dem Reich der Mitte. Dumm nur, dass die
pussierlichen Tierchen (25cm klein) auch mitten durch unseren Campingplatz
"marschierten" - für lau!!
Der Sommeranfang startete mit 15° und wir beschlossen einen
Long Distance Ride hinzulegen und fuhren Richtung Nelson an die Spitze der
Südinsel, um die vorhergesagten wärmeren Weihnachtstage dort zu verbringen.
Wir legten noch einen kurzen Übernachtungsstopp bei
einsetzendem Regen an einem Landgasthof mit irischen Wurzeln aus Donegal ein,
Bier, der große offene Kamin und die Stimmung passten wunderbar zum Wetter. Wie
in Irland!
Weiter ging's ganz früh an der Küste entlang, wo zur Zeit viele Robben ihre Babys aufziehen, durchs
Weinanbaugebiet von Malborough und durch ein Tal und über kleine Berge nach
Nelson und der Tasman Bay, dem Gebiet mit der höchsten Privatbrauereidichte.
Am Sonntag gönnten wir uns den ersten Strandtag auf
Neuseeland und konnten es sogar im Wasser aushalten. Eine schöne Wanderung
durch einen kleinen Teil des Abel Tasman Nationalpark rundete den
herrlichen Sommertag und die zweite Camperwoche ab.
Bis bald…
Eure Welltenbummler,