Phnom Penh, 10.-14.11.2018
Über Phnom Penh hatten wir bisher keine Informationen und
dementsprechend keine Erwartungen, als wir uns der Hauptstadt Kambodschas mit
dem Boot auf dem Mekong dem Anleger näherten. Uns begrüßte von weitem die
Skyline der in die Höhe wachsenden zahlreichen Gebäude und eine zwei Kilometer
lange gut gepflegte Uferpromenade.
Auf unserem Fußmarsch zum Hostel fiel uns sofort auf:
Kein Gehupe und besonnene Fahrweise an den zahllosen Kreuzungen. Davon hat
diese Stadt reichlich, denn das ganze Zentrum wurde am Reißbrett angelegt. Und
die meisten Straßen haben nur Nummern.
Unser Billabong Hostel, das mit seinem Pool im Innenhof eine
kleine Oase war, lag in der 158ten Straße. 4 Tage mieteten wir uns darin ein
und genossen nach anstrengenden Stadtrundgängen die entspannte Atmosphäre
dieser Backpacker Unterkunft.
Wir besichtigten das älteste Wat Phnom, das der Stadt ihren
Namen gab, schlenderten an neuartigen Wolkenkratzern entlang, zum wieder im
Betrieb genommenen Bahnhof und erhandelten uns T-Shirts in der riesigen
Markthalle aus der französischen Kolonialzeit.
Wir fuhren mit dem Rad am Königspalast mit die Silberpagode
vorbei, zum Independence Monument und schlenderten durch den sogenanntem Russenmarkt,
natürlich nicht ohne was zu erstehen.
Auf dem Rückweg zum Hostel radelten wir an einem völlig neu entstehenden Stadtviertel
vorbei zum Mekong und auf der Promenade längs.
Abends gönnten wir uns zweimal in einer Rooftopbar einen
Sundowner und konnten den sichtbar werdenen Bauboom von oben erkennen.
Wir genossen auch das lecker gewürzte typische Khmeressen in
verschiedenen Familienrestaurants entweder am Ufer oder in der 172ten.
An einem Tag buchten wir eine Tour in die düsterste
Vergangenheit Kambodschas, die uns recht naheging:
Wir besichtigten Toul Sleng und Choeung Ek, besser bekannt
unter der Bezeichnung S21, dem Foltergefängnis (in einer ehemaligen Schule) und den Killing Fields!
Was wir da an beiden Orten an Grausamkeiten aus der Zeit der
Roten Khmer unter Pol Pot sahen und erfuhren, hat uns tief berührt und bewegt!
Nach dieser Sechsstundentour brauchten wir Ruhe am Pool unseres Hostels.
Phnom Penh mit seiner tollen Lage am Zusammenfluss von Tonle
Sap und Mekong hat einiges zu bieten an Geschichtlichem, Interessantem Neuen und
Genüsslichem und lohnt auf alle Fälle einen Besuch!
Ursprünglich wären wir gerne noch an die Südküste
Kambodschas gefahren, doch aktuelle Berichte von Reisenden über die dortigen
Zustände am Strand (vermüllt, Bautätigkeit) und in den Ressorts Chinesen!, hielten uns davon ab. Ja kein zweites "Mui Ne"!
So verkürzte sich unsere Kambodschatour um 3 Tage und wir
steuerten direkt Richtung Thailand. Davor lagen noch zwei Stopps.
Am 14. fuhren wir morgens mit dem Bus 300 km weiter nach Battambang im Nordwesten. (Die Zugstrecke soll in einiger Zeit wieder in Betrieb genommen werden!)
Battambang, 14.-16.11.2018
Am 14. fuhren wir morgens mit dem Bus 300 km weiter nach Battambang im Nordwesten. (Die Zugstrecke soll in einiger Zeit wieder in Betrieb genommen werden!)
Battambang, 14.-16.11.2018
Battambang liegt ebenfalls an einem Fluss, den wir später noch befuhren. Die Stadt ist übersichtlich auch was ihre Sehenswürdigkeiten
betrifft. Ein paar Kolonialhäuser, die leider eines Anstrichs bedürften, ein
ansehnliches Wat und interessante Orte in der Umgebung.
Wir charterten einen Tuk Tuk Fahrer und ließen uns zu diesen Sehenswürdigkeiten bringen, die da wären: Eine Fahrt mit dem sog. Bamboo-Train, auf einem eingleisigen
stillgelegten Abschnitt der Zugstrecke nach Phnom Penh. (Soll wie erwähnt
demnächst wieder in Betrieb gehen). Recht abenteuerlich hockt man da auf einer
Bambusplattform, darunter Zwei Achsen und ein mobiler Motor mit zwei
Keilriemen. Bei Gegenverkehr wird das ganze zerlegt von den Gleisen genommen. Am Wendepunkt erwarteten uns, wie an vielen Stellen in Kambodscha, bettelnde Kinder oder welche die dir Kleinigkeiten andrehen wollen und
verkaufstüchtige Frauen, die Ihre Textilen anpreisen!
Nächster Stopp: Bananhill, ein Heiliger Berg zu dem 300! hohe Stufen führen und auf dem Überreste von einer Tempelanlage aus der Angkorzeit
stehen, die leider von den Roten Khmer bei ihrem Rückzug aus Phnom Penh zerstört
wurden. Trotzdem schon ein Vorgeschmack auf Angkor Wat.
Zuletzt brachte der gute Sopalm uns, inzwischen mit
Mundschutz wegen der Staubpiste ausgestattet, zu den Killing Caves (einer
weiteren Grausamkeit der Roten Khmer) und einem Kloster auf einem Berg, von wo man einen herrlichen Blick über die Reisfelder und kleinen Hügeln bis Battambang hatte. Zusätzlich liefen viele Affen herum und schnappten sich, was nicht festgehalten wurde.
Zusätzlich zeigte uns unserer treuer Fahrer einen Baum
voller Fledermäuse.
So gingen 6 Stunden vorbei bis
wir wieder in unserer Unterkunft, natürlich mit Pool, waren. Da tat Abkühlung
not. Und abends nochmal lecker Amok und Loc Lak essen!
Am nächsten Morgen ging es auf einer abenteuerlichen Reise
per Boot über den Fluss und dem größten See Südostasiens, dem Tonle Sap, nach
Siem Reap, unserer letzten Station in Kambodscha.
Was wir während der über 7 stündigen Bootstour zu sehen
bekamen zeigen euch die Bilder und ein Video.
Mit dem Namen dieser Stadt weiß man auch erst beim Blick auf die Karte etwas anzufangen: Sie ist Ausgangspunkt für die Besichtigung von Angkor!
Nach unserer Ankunft im Hotel mit Pool! gönnten wir uns
erstmal eine Erholung in den selbigen und trafen auf eine
deutsche, fränkische Reisegruppe!
Abends ging's durch die Walking Street in die Pub Street und spätere zum Nachtmarkt. Siem Reap hat sich in den letzten Jahren zum Touristen und Event Ort entwickelt.
Für unseren Besuch in Angkor mieteten wir uns einen
Roller. (den teuersten auf unserer gesamten Reise!). Und es war gut so. Früh um 5:30 Uhr morgens machten wir uns auf, denn wer bisher gedacht hatte Angkor bedeutet nur Angkor
Wat, der irrte: Ganze 12 volle Stunden verbrachten wir nahezu ohne lange Pause
in diesem riesigen Areal ca. 10 Kilometer von unserem Hotel entfernt. Und es
lohnte sich vollauf! Unglaublich faszinierende Tempelanlagen aus
unterschiedlichen Epochen und in verschiedenen Baustilen gab es zu bewundern.
Jedes für sich ist schon ein großes Bauwerk, mit dem sich jede Stadt brüsten
könnte. Trotz der Massen an Touristen (ihr wisst schon woher die meisten
Reisegruppen kamen😀) konnten wir lange und ausgiebig diese Bauwerke
bestaunen und fotografieren. Am Schluss waren es 10 Anlagen und fast 40
gefahrene Kilometer. Von den unzähligen Schritten und Stufen ganz zu schweigen.
Ein absolutes Muss für jeden Südostasien Traveller.
Danach waren aber auch wir geschafft und nach einem letzten
Angkor Bier und einem Khmer BBQ reif - nicht nur fürs Bett - sondern für die
Insel.
Deshalb ging's am nächsten Tag mit dem Bus zur Grenze, zu
Fuß über die selbige nach Thailand (2 Stunden Einreisedauer!) und mit dem Van
direkt auf die Insel Koh Chang. Hier haben wir die Seele baumeln lassen, uns
von fast 90 Reisetage erholt, Abschlussblog geschrieben und Kraft getankt für
unser nächstes großes Abenteuer.
Am 23.11., 18:00 geht's von Bangkok nach Sydney und eine Woche später nach Neuseeland.
Bis bald...
Eure Weltenbummler,
Tom und Jenny