Samstag, 22. September 2018

Zuhause ist wo unser Rucksack ist


Lampang und Phitsanulok - 14.-21.09.2018

Da wir nicht so lange Busfahren wollten, haben wir uns für eine Zwischenstopp in dem 4 Stundenentfernten Lampang entschieden, das wir bisher nur vom Namen her kannten (spielten gegen Chiang Rai).


Viele Touristen übersehen diese Stadt und lassen Sie auf ihren Thailandtrips aus. Nachdem wir in Chiang Rai nicht am Fluss nächtigten, mieteten wir uns in Lampang im "The Riverside Guesthouse"
(erbaut aus Holz in dem für diese Stadt typischen Stil) am Fluss Wang ein und hatten ein kleines, liebevoll eingerichtete Zimmer mit großem Balkon und Flussblick. 
Lampang  gefiel uns sehr gut: Sehenswerte Wats, gut erhaltene Holzhäuser, sogar ganze Straßenzüge im typisch nordthailändischen Stil und traditionelle Tanzaufführungen in der Friday-Night Wallking-Street. Außerdem waren die Uferwege zum Radfahren ausgebaut und so konnten wir einen ganzen Tag an beiden Seiten des Flusses und im verkehrsberuhigten Teil der Altstadt herumradeln. Für thailändische Verhältnisse ein ungewöhnlich angenehmes Vergnügen! 










Am Sonntag fuhren wir mit dem Scooter ohne festes Ziel Richtung Norden aus der Stadt raus und genossen die ländliche Idylle des breiten Tales mit seinen vielen Reisfeldern und die spektakuläre Fahrt auf der Serpentinenstraße über einen Berg. Wir begegneten Menschen in einer Tempelanlage eines kleinen Dorfes und wurden neugierig bestaunt und befragt (hierher verirren sich wohl nur selten Fremde). An einem großen See legten wir einen Kaffeepause ein und betrachteten die Szenerie am Ufer, wo Party-Floatingboote anlegten. Auf dem Rückweg zwang uns der heiße Fahrtwind zu einem kurzen Stopp im Wat Chedi Sao Lang, der knapp 5 km vor der Stadt liegt und bekannt ist für seine 20 kleinen Chedis. Den sehr heißen Tag (37°) ließen wir in einem Seafood Restaurant ausklingen.










Den folgenden Tag relaxten wir auf unserem Balkon, gingen in eines der zahlreichen gut besuchten Cafés und probierten auf dem kleinen Nachtmarkt Gerichte auf die wir nur deuten konnten, da diese nur auf Thai angeschrieben standen. Wie erwähnt besuchen diese Stadt nur wenig "farangs"  (Fremde - wir sahen selber kaum welche), aber die Herzlichkeit der Thais erleichtere die Kommunikation und so fühlten wir uns unter den Einheimischen sehr wohl in dieser sympathischen Stadt. 


Am nächsten Tag reisten wir mit dem "Rapid" Zug in der 2. Klasse ohne AC, dafür mit Liegesitzen, nach Phitsanulok, einer Stadt in Zentralthailand. 
Die knapp 5 stündige Fahrt durch zwei bergige National Parks mit fruchtbaren Anbaugebieten begeisterte uns so sehr, dass wir kaum länger saßen und viele Aufnahmen aus den offenen Fenstern und der Türen, von der herrlichen und spannenden Landschaft, machten.










In Pithsanulok angekommen leitete uns Google auf dem Weg zu unserer Unterkunft in die falsche Straße. Ein sehr hilfsbereiter Restaurantangestellter verständigte unsere Vermieterin und sofort wurden wir von ihr mit dem Auto abgeholt. Was für eine eindrucksvolle Begegnung. Wir wurden vom ersten Moment an herzlich begrüßt und aufmerksam bewirtet. Das als bed and breakfast ausgewiesene "Petit Paramata" entpupte sich als kleine liebevoll gestaltete und eingerichtete Oase mit einem großzügigen und unglaublich hilfsbereiten "Herz" namens Pao, die Eigentümerin.

Sie bot uns an die Wäsche zu waschen, uns bei Obst, Getränken und Snaks zu bedienen, Räder zu nehmen und servierte uns ein typisch thailandisches Frühstück. Nebenbei chauffierte sie uns zum Busterminal und organisierte unsere Tickets für die Weiterreise und gab uns hilfreiche Tipps. Zur "Belohnung" durfte Tom dann Tischtennis spielen 😀. Die Unterhaltungen mit Pao auf Englisch und Französisch waren sehr angenehmen und informativ.

@Pao: merci beaucoup! Il etait vraiment magnifique chez vous!










Phitsanulok hat außer einem berühmten Wat, dem Nachtmarkt und schön am den Uferseiten gelegenen Bars und Restaurants nicht viel zu bieten, eignet sich aber als Ausgangspunkt für einen Abstecher nach Sukhothai in den Historical Park. Dieser hat uns durch seine großzügige Anlage und beschauliche Ruhe besser gefallen als die verstreut liegenden Tempel von Ayutthaya.
Mit dem Rad verbrachten wir drei Stunden zwischen den historischen Ruinen und konnten uns viel Zeit beim Fotografieren lassen, da zur Zeit wenig Touristen unterwegs sind.







 

Mit dem Bus fuhren wir am Donnerstag durch zum Teil sehr hügeliges Gelände an der laotischen Grenze entlang nach Udon Thani, wo wir eine Nacht verbrachten, um am Freitag den Zug zur Grenze nach Laos zu nehmen.


Ab jetzt heißt es Tschüss zu sagen zu Thailand und in ein neues Land und zu neuen Eindrücken zu reisen.


Thailand beeindruckte uns sowohl als Reiseland mit seinem gut ausgebauten Verkehrssystem und seinem super Service im Tourismus, freundliche und hilfsbereite Menschen, als auch im Besonderen durch seine Küche, deren Vielfältigkeit ihres Gleichen sucht!


Es grüßen eure Weltenbummler,
Tom und Jenny

Donnerstag, 20. September 2018

Von der Blume des Nordens zur Krone des Nordens - Chiang Rai

Nach 3 stündiger Busfahrt kamen wir mittags am neuen Busterminal Chiang Rai Downtown an. Ins knapp 1 km entfernte Hotel liefen wir mit unserem Gepäck zu Fuß. Wieder einmal unterschätzen wir die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit, somit mussten wir uns erst einmal umziehen, bevor wir die Stadt erkundeten.

Chiang Rai ist eine charmante Kleinstadt in mitten einer Berglandschaft an der Grenze zu Laos und Myanmar, mit knapp 70.000 Einwohnern. Hier ist es deutlich überschaubarer, kompakter, ruhiger und die Rushhour nur zum Schulschluss, wenn die Kinder von den Eltern per Roller, oft zu dritt oder viert, mit dem Auto oder dem Schulbus-Minivan abgeholt werden.

Auf unserem Rundgang durch die Stadt fanden wir eine richtige gute Bäckerei, mit eigener Backstube, in der es hervorragenden Cappuccino und leckere Teilchen gab. Wie die Stäte, die wir bereits bereist haben, zeigt auch Chiang Rei leider keine schönen architektonischen Gebäude, außer den vielen Wats, die es auch hier wieder zu genüge gab.

Der tägliche Nachtmarkt von Chiang Rai ist dem von Chiang Mai nachempfunden, jedoch kommen hier viel weniger Besucher her. Es lässt sich viel angenehmer durch die Gassen spazieren und man wird nicht an jeder Ecke angesprochen ob man eine Thai-Massage haben möchte. Das Highlight ist sein großes Essensangebot, besonders der Hot Pott ist sehr beliebt und zahlreich vertreten. Jeden Abend haben wir uns aus dem reichhaltigen Angebot etwas Neues ausgesucht und ausprobiert.











Für die nächsten zwei Tage hatten wir uns mal wieder einen Scooter ausgeliehen. Mit dem ging es zum weißen Tempel - Wat Rong Khun. Er ist der bekannteste Tempel von Chiang Rai und liegt etwas außerhalb vom Zentrum. Die Tempelanlage gleicht eher einem Kunstwerk. Der Bau der Anlage begann 1997 und ist noch nicht fertiggestellt, voraussichtlich 2070! Ein muss für jeden der in Chiang Rai ein paar Tage verbringt. Die Bilder sprechen für sich... (Aufnahmen vom Inneren waren leider nicht erlaubt)










Naherholung im Singha Park. Der Singha Park ist auf dem ehemalige Reisanbaugebiet der Brauerei Singha  angelegt. Dieser Park bietet Erholung im Grünen mit ausgebauten Radfahrwegen, einem Schwanenteich, Streichelzoo, Zipp-Line-Fly und viele verschiede Baumarten und Pflanzen. Wir hatten uns zwei Fahrräder gemietet und sind die 9 km lange, sehr schöne, leicht hügelige Fahrradstrecke durch den Park geradelt. Absolute Erholung von den doch immer sehr lauten Städten.







Am nächsten Tag fuhren wir mit unserem Scooter zum Wat Thyuaplakang. Hier steht ein ca.100 m hoher weißer Buddha. Mit dem Aufzug ging es in den Kopf (25. Stock) des Buddhas. Uns erwartete ein aufwendig gestalteter Raum mit Buddha, Drachen, Pantern und etlichen anderen Fabelwesen. Alles natürlich in weiß gehalten, nur hier und da verzierten bunte Steine die Figuren. Zwei Mitarbeiter fanden wir in den Wänden hängen vor, die mühsam mit einem Pinsel die aufwendig angebrachten Kunstwerke vom Staub freihielten. Die Aussicht von dort oben auf die bergige Landschaft beeindruckte uns.






Weiter ging es zum Pongprabath Wasserfall. Wir freuten uns, dass dieser geöffnet und zugänglich war, nachdem wir am Vortag vor einem verschlossene Zugang eines anderen Wasserfalls standen. Die Beschilderung des 900 m langen Weges war etwas spärlich und so begaben wir uns auf ein kleines Abenteuer.  Um den Weg nach oben zu finden, mussten wir dreimal das Wasser über und durchqueren (ohne Brücken oder Halteseilen)!. Mit uns erklommen zwei junge deutsche Männer den Wasserfall. Oben angekommen freuten wir uns alle und machten Fotos von dem doch eher kleinen aber feinen Wasserfall. Der Auf- bzw. Abstieg war das eigentliche Highlight dieser Wanderung. Getreu dem Moto: Der Weg ist das Ziel.





Auf dem Rückweg nach Chiang Rai hielten wir dann am Blauen Tempel - Wat Rong Seur Ten. Der Bau dieses Kunstwerkes begann 2007. Der Künstler ließ sich von seinem Meister, dem Erbauer des Weißen Tempels, inspirieren. Noch deutlich kleiner, aber mit genauso vielen detailverliebten Verzierungen geschmückt, präsentiert sich dieser Tempel. 






Am Abend sahen wir uns ein Spiel der ersten Thai Liga zwischen Chiang Rai United und Port FC (Bangkok) an. Das Spielniveau war um Klassen besser als das vorherige. Spielzüge waren deutlich erkennbar und auch das Stadion war nur auf Fußball ausgerichtet. Von unseren Plätzen hatten wir die Startbahn des Flughafens im Blick und genossen in der Halbzeitpause einen wunderschönen Sonnenuntergang. Endstand 2:0! Spielbericht folgt auf Idiotensport.de.



 Einen Tag Auszeit! 
Eigentlich wollten wir Chiang Rai nach 3 Nächten verlassen, hatten uns dann spontan für eine weitere Übernachtung entschieden. Diesen Tag nutzen wir aus zum Relaxen, am Pool liegen, schwimmen, Fotos anschauen und Berichte schreiben. Am Nachmittag schlenderten wir durch die Stadt, genossen Kaffee und Kuchen in der fabelhaften Bäckerei und schauten noch einige kleinere Tempelanlagen an. Am Abend gönnten wir uns eine Ein-stündige Thai Fußmassage. Herrlich entspannend und neuer Schwung für die folgenden Tage.

Weiter ging es nach Lampang und Phitsanulok, davon berichten wird als nächstes.

Es grüßen eure Weltenbummler,
Tom und Jenny